Vereinfacht gesagt, beschreibt eine chinesische Syndromdiagnose eine Disharmonie von physiologischen Vorgängen, die mit unseren Sinnen wahrnehmbar sind.Fühlen, Sehen, Hören und Riechen sind also
die “Werkzeuge“, die benötigt werden.
Anders als in der westlichen Medizin, wo eine Diagnose in der Regel unverändert bleibt (zumindest falls sie sich als richtig erweist), ist die chinesische Syndromdiagnose dynamisch, d.h. sie kann
(und soll) sich ändern.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen “chinesischer” und “westlicher” Diagnose besteht darin, dass die westliche nur richtig oder falsch sein kann, und da die Diagnose bekanntlich die Behandlung
bestimmt, gehört die “westliche” Diagnosestellung natürlich in die Hände eines ausgebildeten Arztes.
Anders in der chinesischen Medizin. Natürlich ist für eine vollständige chinesische Syndromdiagnose ebenso ein entsprechend ausgebildeter Arzt notwendig. Jedoch ist für eine sinnvolle Behandlung
bereits eine “Annäherungsdiagnose” ausreichend.
Beispiel: Die Unterscheidung, ob es sich beim Patienten um eine Frau oder einen Mann handelt, fließt in die Diagnosefindung zwar mit ein, hilft für sich allein aber nicht weiter, um eine
“westliche” Diagnose zu definieren.In der chinesischen Diagnostik ist der erste Schritt, ob es sich um eine “Kälte-” oder “Wärmeerkrankung” handelt (ca. 90% aller Krankheiten/ Beschwerden/
Disharmoniemuster lassen sich in diese Kategorien einteilen). Allein diese grobe Einteilung ermöglicht bereits eine sinnvolle Einflussnahme auf das Beschwerdebild, indem bei Kältemustern wärmende
Kräuter und Lebensmittel verabreicht werden, bestimmte Akupressurpunkte gemoxt (Wärme zugeführt) werden usw.
Je präziser die chinesische Differenzierung, desto effektiver kann natürlich behandelt werden.Das Ziel dieser Seite ist es, Sie in die Lage zu versetzen, das Hauptsyndrom einer chinesischen
Syndromdiagnose bestimmen zu können. Damit erreichen Sie ungefähr 80% an “Annäherung”.
Um dieses Ziel zu erreichen, stelle ich ihnen eine umfangreiche Datenbank und ein Rechenprogramm, welches die Denkprozesse eines “chinesischen” Arztes imitiert, zur Verfügung.
Wenn Sie sich Schritt für Schritt an diese Anleitung halten, sollten Sie in den meisten Fällen in der Lage sein, das Hauptsyndrom zu bestimmen und zu behandeln. Falls es nicht klappt, helfe ich
gerne weiter, nehmen Sie einfach Kontakt zu mir auf und schildern die Symptomatik.
Tipp: Wenn Sie wenig/ keine Erfahrung in der Beurteilung von Zungenfarbe, Zungenbelag oder Pulsstärke haben: Beurteilen Sie die Farbe des Zungenkörpers/ Zungenbelags bei natürlichem
Tageslicht. Lassen Sie sich von allen möglichen Bekannten “die Zunge zeigen” bzw. fühlen Sie den Puls, um die unterschiedlichen Qualitäten wahrzunehmen. Die “normale “ Zunge ist blaßrot,
elastisch, frei von Rissen, Flecken und Zahneindrücken, etwas feucht und hat einen dünnen, weißen Belag.
Den ersten Entscheidungsschritt sollten Sie vorab treffen, und zwar, ob ein äusseres oder inneres Syndrom vorliegt.
Äussere Syndrome werden den Meridianen oder Schichten zugeordnet und hier nicht eingeschlossen.
Leitkriterien: Äussere Syndrome: akutes Geschehen, Muskel- Sehnen- Hautprobleme, Kopfschmerzen.
Innere Syndrome: chronisches Geschehen, Störung der Organfunktion, des Blutes, der Knochen usw. Ein inneres Syndrom liegt in der Regel vor, wenn es sich um chronische Beschwerden handelt und/ oder Zungenkörper/ farbe/ belag von der Norm abweicht.
Beispiel: chronische Rückenbeschwerden werden sowohl als Aussensyndrom (Meridiansyndrom) und auch als Innensyndrom befundet und behandelt.
Wie man Aussensyndrome mit einfachen Mitteln selbst behandeln kann, finden Sie im Kapitel Selbsthilfe.
Wenn Sie die ersten 10 Schritte hinter sich haben, geben Sie die Begriffe in das Suchfeld am Seitenende ein.
Beispiel:
Mit obigem Beispiel wurde die Zahl der in Frage kommenden Syndrome auf 6 eingeschränkt.
Beim 11. Entscheidungsschritt sollten Sie zunächst alle 10 Bilder durchgehen. Falls kein einziges der genannten Symptome vorliegt, lassen Sie diesen Schritt aus. Ansonsten geben Sie die genannten
Begriffe ein, vergessen Sie hier nicht das Minuszeichen unmittelbar davor.
Beispiel:
Ziel ist es, die Zahl auf 2-3 Symptome zu begrenzen. Nun können Sie versuchen, Ihre Hauptbeschwerde bzw. Krankheit einzugeben. Versuchen Sie eventuell mehrere Synonyme wie “Knie, Knieschmerzen, Knie schwache, “usw. Wählen Sie dann den Begriff, bei dem die meisten Treffer vorkommen. Falls kein Treffer mehr angezeigt wird, lassen Sie den Begriff weg.* Setzen Sie ein "~" unmittelbar vor den Begriff.
Beispiel:
Mit dieser Eingabe konnten die Syndrome auf 2 reduziert werden. Gehen Sie dann zu Organsyndrome in der TCM und vergleichen Sie, welches besser
paßt. Geben Sie in der Beurteilung dem Zungen- und Pulsbefund Vorrang, danach den Leit- und letztlich den übrigen möglichen Symptomen. Klicken Sie nicht auf die Seiten die durch die Suche
angezeigt wurden, diese dienen nur zur Suche.
Wenn noch mehrere Syndrome angezeigt werden, können Sie folgendermaßen weiter einengen: Wählen Sie bei den ersten 10 Schritten diejenigen aus, die auf keinen Fall zutreffen und setzen Sie mit
einem Minuszeichen ein.
Beispiel:
oder versuchen Sie ein oder mehrere weitere Symptome hinzuzufügen. Beispiel:
*Wenn Sie Ihre Hauptbeschwerde unter dem ermittelten Syndrom nicht finden, hat das wahrscheinlich folgenden Grund: Es ist selten ein isoliertes Syndrom vorhanden, zunächst gibt es noch viele Kombinationssyndrome, etwa Milz- und Nieren- Yang- Mangel, Milz-Qi- und Herz-Blut- Mangel usw. Dann beinhalten viele Syndrome Zeichen anderer Syndrome. Beispiel: bei einem Milz- Yang- Mangel können auch alle Zeichen eines Milz- Qi- Mangels vorliegen. Ein Leber-Yin- Mangel kann gleichzeitig einen Leberblutmangel beinhalten. Und schließlich können noch jede Menge an Nebensyndromen vorliegen. Entscheident ist die Hauptproblematik, und diese ermitteln Sie mit der beschriebenen Methode.
Viel Spaß und Erfolg bei der Erstellung ihrer Syndromdiagnose.
Seite aktualisiert am 01 01 2013