War es die Unzufriedenheit mit meiner damaligen Arbeit oder meine gesundheitlichen Probleme, die mich dazu bewegten, meinen sicheren Job aufzugeben und mich auf neues Terrain zu wagen? Wahrscheinlich eine Kombination von beiden. Eigentlich hatte ich mich immer schon für alles rund um Medizin und Gesundheit/ Krankheit interessiert und hatte nach meinem Präsenzdienst beim Heer (natürlich als Sanitäter) auch vor, beruflich in diese Richtung zu gehen. Doch irgendwie kam alles ganz anders.

Ich landete in einer großen Fabrik, verdiente dort wegen der Schichtarbeit relativ gutes Geld ( aus heutiger Sicht zu wenig für den Schaden, der dadurch gesundheitlich entsteht), und wollte dort höchstens ein Jahr lang bleiben.

Damals war ich mit meiner heutigen Frau bereits verlobt, hatte begonnen uns ein “Nest” zu bauen, kurz: Wir waren jung, brauchten das Geld und so wurde aus dem geplanten, einen Jahr schließlich 16!

Begonnen hatte es mit einem schmerzenden Nackenmuskel. Das führte ich auf mein zu intensives Muskeltraining zurück. Als die Schmerzen nach einigen Wochen noch immer nicht verschwunden waren, auch die vom Arzt verordnete Salbe bestenfalls etwas Erleichterung brachte, ließ ich mich zum ersten Mal in meinem Leben massieren. Und tatsächlich, die Schmerzen waren bald darauf vollständig weg. Bis nach einigen Monaten sich wieder eine Verspannung bemerkbar machte, nicht allzu schlimm, nicht allzu lang. Doch das Spiel hatte bereits begonnen.....

Die Phasen, in denen mein Nacken sich bemerkbar machte, wurden immer länger, die Intensität der Beschwerden immer stärker. Und doch nahm ich das lange Zeit nicht wirklich Ernst, dieser Prozeß ging schleichend langsam vor sich. Ähnlich die anderen Beschwerden, die sich einschlichen. Für Kopfschmerzen war ich schon als Kind anfällig gewesen, gelegentliche Verdauungsstörungen, Schlafprobleme, Gelenk- oder Muskelschmerzen, Verstimmungen, innere Unruhen usw. hat doch jeder mal. Schon mehr Sorgen machte mir die Zeit, als ich regelmäßig von einer Art Panikattacke heimgesucht wurde.

Sie kennen das: Man sieht jemandem, vielleicht sogar sich selbst, jeden Tag über Jahre hinweg ohne wirklich eine Veränderung wahrzunehmen. Und plötzlich, beim Blick in den Spiegel oder Betrachten eines alten Fotos oder warum auch immer durchfährt es Einen: Mein Gott, hab ich, du, er, sie sich verändert. (Besonders bei den eigenen Kindern.)

Ähnlich verhielt es sich mit meinem Allgemeinbefinden.

Natürlich war ich vorher schon in ärztlicher Behandlung gestanden, aber meine Beschwerden wurden immer schlimmer, und ich war gerade mal 30. So konnte es nicht weitergehen. Also nochmal durch die “Diagnosestraßen”, wieder ohne Ergebnis. Dann gings auf Kurbehandlung, 3 Wochen Auszeit, all die physikalischen Behandlungen und endlich einmal von einem Arzt gründlich untersucht werden, der etwas vom Bewegungsapparat verstand, mussten doch endlich eine Wirkung zeigen. Dachte ich.

Die gründliche Untersuchung bestand aus einer Sichtinspektion, einer groben Beurteilung etwaiger Bewegungseinschränkungen (ich musste mich vorbeugen) und einen kurzen Griff auf meine verspannte Muskulatur. Die Frage nach den Ursachen meiner Beschwerden beantwortete die Ärztin indem sie meinte, Haltungsschwächen wären dafür verantwortlich und ich sollte mehr Gymnastik machen. Seltsamerweise hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch volles Vertrauen in die Schulmedizin, wenngleich es mir eigenartig vorkam, dass die meisten meiner Beschwerden erstmals auftraten, als ich 6 Tage pro Woche für je 2 Stunden im Fitnessstudio trainierte....

Um es kurz zu machen, geholfen hat mir das Ganze nichts.

Es kam dann irgendwann die Phase, wo ich dachte, dann ist es eben so, damit muss ich leben. Wenn die Ärzte mir nicht helfen konnten, dann konnte man eben nichts machen. Zumindest war ich ja organisch gesund, von Befindlichkeitsstörungen stirbt man schließlich nicht.

Vielleicht sollten Sie an dieser Stelle mal kurz innehalten und sich zurück erinnern, wie das bei Ihnen war. Sind Sie von heute auf morgen krank geworden? Wenn Sie mehrere Beschwerden/ Krankheiten haben, hat man diese gleichzeitig festgestellt oder sind sie nach und nach gekommen? Falls sie mehrere Medikamente einnehmen müssen.....

Ich nehme an, Sie sind krankenversichert und können jederzeit ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, unzählige medizinische Fachrichtungen gibt es. Tun Sie das, in vielen Bereichen vor allem der Akutmedizin ist die Schulmedizin Ihre beste Option. Rufen Sie den Notarzt und keinen Homöopathen, wenn Sie plötzlich heftige Brustschmerzen haben oder einen Unfall hatten, bei einer lebensbedrohlichen bakeriellen Infektion kann Ihr Leben durch eine Antibiotikabehandlung Ihres Hausarztes eventuell gerettet werden, wahrscheinlicher als durch eine Akupunkturbehandlung. Akute Zahnschmerzen gehören nicht in die Hände Ihres Masseurs.

Wenn Sie sich jedoch nicht mit Ihren chronischen Beschwerden abfinden wollen, stellen Sie sich folgende Fragen:

Ist Ihnen eine einzige chronische Erkrankung bekannt, die mit Hilfe der Schulmedizin geheilt wurde? Seien Sie vorsichtig mit der Einschätzung, scheinbare Heilungen sind oft nur Symptomverlagerungen. In der Regel wird jedenfalls die Beschwerde nur kontrolliert bzw. gepflegt. Wie wären sonst die beinahe in Fließbandarbeit stattfindenden Operationen, in denen ein künstliches Gelenk eingesetzt wird, zu erklären? In der Mehrzahl der Fälle ist es ein jahre- wenn nicht jahrzehntelanger Prozeß, bis ein Gelenk so weit verschlissen ist, das es “getauscht” werden muss. Zu diesem Zeitpunkt ist es auch die Methode der Wahl, keine Therapie dieser Welt wäre sinnvoller als die OP. Warum aber kam es überhaupt so weit, warum haben meist jahrelange Behandlungen in Form von Salben, Medikamenten, Injektionen, Massagen, Moorbäder und was auch immer bestenfalls eine Linderung der Beschwerden gebracht? Welchen Nutzen hatte das Röntgenbild oder die Magnetresonanz? Warum haben viele Menschen auch nach erfolgreicher OP Beschwerden?

Diese und ähnliche Fragen stellte ich mir damals auch. Und ich begann mich auf die Suche nach Antworten zu machen. Zunächst einmal passiv, ich ließ mich längere Zeit mit Methoden aus der chinesischen Medizin behandeln. Es dauerte nicht lange und die Glut, die immer schon in mir loderte, entflammte und ich beschloß, selbst Therapeut zu werden. Begonnen habe ich mit der Ausbildung zum TUINA- Praktiker (chinesische Massage). Die nächsten Jahre folgte eine Ausbildung der nächsten, intensiv beschäftigte ich mich mit der Sichtweise der traditionellen chinesischen Medizin, genauso aber mit Anatomie, Physiologie und Pathologie aus “westlicher” Sicht.

Meinen Lebensunterhalt verdiente ich 2 Jahre als Heilmasseur in Instituten für physikalische Medizin, sollte ich bis dahin noch Vertrauen in die Schulmedizin gehabt haben, schwand es mit jedem Tag immer mehr. Hier konnte ich nicht die Antworten auf meine Fragen finden. Aber ich hatte mittlerweile die Erfahrungen gesammelt, um meinen eigenen Weg zu gehen. In den ersten Jahren meiner selbständigen Arbeit lag der Schwerpunkt meiner Behandlungen im Einbeziehen einer chinesischen Syndromdiagnostik. Mehr als eine “westliche” Diagnose schien mir das asiatische Modell geeignet, bestimmte Antworten zu bekommen. Dennoch blieb für mich zu vieles offen, ohne die Möglichkeit chinesische Kräuterrezepturen einsetzen zu können war auch die therapeutische Einflußnahme begrenzt.

Schließlich glaubte ich in der ESB/APM nach Radloff die Antworten zu bekommen. Bei dieser Methode kann man über eine Befundung der Ohrreflexzonen wichtige Informationen über energetische Disharmonien, über Gelenk- bzw. Wirbelfehlstellungen und organische Störungen bekommen. Beispielsweise kann ein Schmerz oder eine Einschränkung im Knie lokale Ursachen wie eine Meniscusverlagerung haben, von einer (nicht schmerzhaften) Gelenkfehlstellung in Sprung-, Hüft-, Becken- oder Lendenwirbelgelenk fortgeleitet sein, aber auch reflektorisch durch eine (manchmal symptomlose) Erkrankung oder Irritation in Blase, Prostata, Darm usw. herrühren. Wenn also die Ursache nicht im Kniegelenk selbst ist, macht es wenig Sinn dieses zu behandeln. Solche Behandlungen sind allerdings, und zwar nicht nur in der Schulmedizin, die Regel. Das dieses symptomorientierte Behandeln selten zum Erfolg führt, ist naheliegend. Ähnlich ist es bei den meisten Beschwerden, selten nur ist der Ort der Beschwerde auch der Ort der Ursache. Ich wähnte mich mit dieser Methode schon am Ziel. Endlich konnte ich Zusammenhänge herstellen, konnte Ursachen statt Symptome behandeln.

Mit Erfolg. Doch mit dem Erfolg wurden die Fälle in meiner Praxis nicht einfacher, im Gegenteil. Waren die Gründe meiner Klienten sich behandeln zu lassen anfangs eher Rücken- Muskel- und Gelenkbeschwerden gewesen, wurde ich allmählich mit allen möglichen Beschwerden konfrontiert, und stieß bald an die Grenzen meiner Möglichkeiten. Sehr oft stieß ich beispielsweise auf den Darm als (Mit)-Verursacher, ohne jedoch wirklich Einfluss nehmen zu können oder genauere Aussagen machen zu können. Es gibt schließlich hunderte Dinge, die den Darm stören können. Und selbst wenn ich die Energetik in Ordnung brachte, Gelenke mobilisierte und Beschwerden sich besserten oder verschwanden, hatte ich noch lange nicht gewonnen. Ich wußte weder, was die Energetik in Unordnung gebracht hatte oder was für die Gelenkdysfunktionen verantwortlich gewesen war, noch ob die Beschwerdefreiheit anhalten würde. Ich war meinem Ziel nähergekommen, doch war das schon Ursachenbehandlung? Eigentlich dachte ich zu diesem Zeitpunkt, genug Ausbildungen gemacht und Bücher studiert zu haben. Dann stolperte ich über ein Buch von Dr. med. Christa Keding, es heißt: “Gesund durch analytische Kinesiologie.” Ich war völlig aus dem Häuschen. Genau was mir fehlte, nämlich meine Behandlungsart verknüpfen zu können mit einem Instrument, mit dessen Hilfe sich Aussagen machen lassen über die Ursachen von Krankheiten und Belastungen. Dieses Instrument war der kinesiologische Muskeltest. 2 Monate später absolvierte ich in Hamburg bei Dr. Keding meinen ersten Kurs.... Die Arbeit mit dem Muskeltest führt zwangsläufig dazu, sich als Therapeut mit vielen Themen zu beschäftigen, vor allem mit Ernährung, Umweltgiften, emotionalen Konflikten u.v.m.

Und das ist gut so!