GANZHEITLICHE SICHT

Bevor wir unser Praxisbeispiel aus der Sichtweise der Holistischen Kinesiologie betrachten, noch ein paar Überlegungen zu Behandlungsformen, die neben der Schulmedizin eingesetzt werden können. Da es hier eine unüberschaubare Anzahl gibt, viele sind selbst mir unbekannt, möchte ich mich auch hier auf das Wesentliche beschränken.

 

INFORMATIONSEBENE:

 

Die im Beispiel genannten zusätzlichen Behandlungen, Klassische Massage und Fußreflexzonenmassage, gehören in die Gruppe der Reflexzonentherapien. Dies ist die größte Gruppe, die überwiegende Zahl aller Therapien beruht darauf, über einen Reiz auf der Körperoberfläche eine reflektorische Einflussnahme innerer Strukturen zu erzielen. Wenn Sie beispielsweise einen verspannten Muskel durch Wärme lockern konnten, hat das nichts damit zu tun, dass der Muskel selbst erwärmt wurde. Das würde ihm sogar schaden. Die Wirkung wird auf reflektorischem Weg erreicht, durch die Information mittels einer Technik (Wärmereiz, Massage, Elektrotherapie,....) auf einer bestimmten Stelle (Reflexzone)wird Ihrem “Inneren Arzt” eine Frage gestellt. Der “Innere Arzt” , also unser Selbstregulationssystem, beantwortet jeden Reiz mit Gegenmaßnahmen. Wenn Ihnen zu kalt wird beginnen Sie zu zittern (Wärmeproduktion), bei Hitze kühlen Sie sich durch schwitzen, die Information “süß” auf der Zunge läßt Ihre Bauchspeicheldrüse schon mal Insulin produzieren usw.

Therapeutisch betrachtet dedeutet dies, je präxiser die Frage (Auswahl der Methode) gestellt wird, desto genauer die Antwort (Therapieerfolg). Voraussetzung ist aber, einen Zugang auf dieser Ebene zum “Inneren Arzt” zu haben, ansonsten wird er die Frage nicht oder nicht richtig verstehen und daher keine befriedigende Antwort geben können. Konkret: Die im Praxisbeispiel erwähnten Beschwerden hatten überwiegend strukturelle und biochemische Ursachen. Zweifellos kann auch auf der Informationsebene ein positiver Einfluss auf das Geschehen erreicht werden (durch Einwirken auf Muskeltonus, vorübergehendes Abschalten der “Störzone Darm”), ob sich dadurch allerdings die Gelenksblockaden gelöst, die Darmflora und Darmschleimhaut erholt hätten, ist mehr als fraglich.

STRUKTURELLE EBENE

Welche Therapieergebnisse wären durch eher strukturbezogene Verfahren, wie Chiropraktik, Osteopathie, etc. zu erwarten? Bei der Chiropraktik bin ich eher skeptisch, da mir der ganzheitliche Ansatz fehlt. Dieser ist noch eher bei der Osteopathie gegeben. In unserem Beispiel beeinflussen sich Gelenkfehlstellung und Darmstörung gegenseitig. Mit der Behandlung einer Ebene wird sicherlich auch die andere positiv beeinflusst, auch hier bezweifle ich allerdings, damit die Darmschleimhaut sanieren zu können.

PSYCHISCHE EBENE:

Psychotherapie, Reinkarnationstherapie, Familienstellen,Bachblütenberatung,.......

All diese Verfahren wären hier wenig sinnvoll, es liegt keine oder nur geringfügige Beteiligung der psychischen Ebene vor

BIOCHEMISCHE EBENE:

Orthomolekulare Therapie, Kräuterheilkunde, Heilfasten, Autoimmuntherapie, .....

gute Aussichten, besonders wenn das Verfahren mit Darmsanierung vertraut ist. Das Problem hier besteht darin, dass der Darm kaum Symptome zeigt, was sollte Fr. H. gerade in diese Therapierichtung führen? Dass die Gelenkblockaden sich nach Darmsanierung selbst gelöst hätten, ist grundsätzlich möglich, hier aber unwahrscheinlich, da diese schon sehr lange bestanden und sich ein eigenes Krankheitsbild daraus entwickelte.

 

 

Zusammenfassung: Eine maßgeschneiderte Therapie für Fr. H. wäre beispielsweise eine Behandlungsserie bei einem Osteopathen und in einer Naturheilpraxis, spezialisiert auf Darmtherapie, gewesen

.

 

Sie haben ähnliche Beschwerden?

Dann ist es jetzt ja klar, wohin Sie sich wenden müssen? Leider nein.

Denn Ihre Beschwerden könnten ganz andere Ursachen haben. Vielleicht sind Wohngifte hauptverantwortlich für Ihre Situation, dann wäre ein Baubiologie der richtige Fachmann für Sie, vielleicht schlafen Sie auf einer Störzone- suchen Sie Hilfe bei einem erfahrenen Wünschelrutengänger. Sollte Ihr Problem in einem früheren Leben entstanden sein, sind Sie beim Reinkarnationstherapeuten bestens aufgehoben.

Was ich damit sagen will, (fast) alle Therapien, Anwendungen, Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel, etc. haben Ihre Berechtigung und sind im Einzelfall den anderen überlegen. Die wichtigste Frage ist nicht, was kann man tun, sondern, was ist in meinem Fall erfolgsversprechend. Die Qual der Wahl also. Auch ich habe mir lange diese Frage gestellt. Die Antwort erhielt ich über den kinesiologischen Muskeltest.

Der größte therapeutische Nutzen der

Holistischen Kinesiologie besteht darin, aus

den zahlreichen Angeboten und Möglichkeiten

diejenigen wählen zu können , die den besten

Zugang zum “Inneren Arzt” erlauben.

Wenn man die Therapie als Weg zum Ziel (Gesundheit) betrachtet, ist der Muskeltest das Navigationsgerät, das den schnellsten, bzw. kürzesten Weg vorgibt. Ähnlich wie ein “Navi” kann auch der Test auf den einen oderen anderen “Holzweg” führen. Daher ist es für den Behandler notwendig, sich mit den Themen ernsthaft auseinanderzusetzen, die der Test anzeigt. Ansonsten geht es ihm wie dem Autofahrer, der auf Anweisung des “Navis” abbiegt, und im Niemandsland landet.

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GANZHEITLICHE SICHT MIT EINBEZIEHUNG

DES KINESIOLOGISCHEN TESTS

nochmals zur Erinnerung: 

 

Fr. H.; 45 Jahre, leidet unter chronischen Rückenschmerzen. Der untere Rücken war schon in sehr jungen Jahren ab und zu schmerzhaft, doch in den letzten Jahren wurde es immer schlimmer. Manchmal zog sich der Schmerz auch das linke Bein entlang, gelegentlich traten Beschwerden in der Halswirbelsäule auf. Auf weitere Beschwerden befragt, erzählte sie mir von einer Gräserallergie, häufiger Müdigkeit und gelegentlichen Blasenentzündungen.

 

 

 

 

Befund mittels holistischer Kinesiologie,ergänzt mit manueller Befundung:

Statik:

unphysiologisch artikulierende Gelenke (“Gelenksblockaden“) im Bereich des Kreuz- Darmbeingelenks, der unteren Lendenwirbelsäule, der mittleren Brustwirbelsäule, des Kopfgelenks sowie im linken Kniegelenk.

 

Auf der biochemischen Ebene testeten folgende Testphiolen positiv: Intox, Dysbiose Darm, Darmschleimhaut, Histidin, Weizen, Leber

 

 kurze Erklärung der Testergebnisse, genauere Erläuterung nach dem Erklärungsmodell:

 

Intox: Hinweis auf Schwermetallbelastungen und Umweltgifte

Dysbiose Darm: Hinweis auf eine gestörte Darmkeimbesiedlung

Darmschleimhaut: Hinweis auf zu durchlässige Darmschleimhaut

Histidin: Hinweis auf erhöhte Allergiebereitschaft

Weizen: Hinweis auf Unverträglichkeit oder Allergie gegen Weizen

Leber: Hinweis auf Belastung

 

 

Wenn das “Navi” anzeigt, Sie sollten rechts abbiegen, sollte zumindest eine Straße, in die man einbiegen darf, vorhanden sein. Ähnlich verhält es sich beim Muskeltest. Aus den Ergebnissen sollte zumindest ein nachvollziehbares Erklärungsmodell entstehen können. Mein Erklärungsmodell für diesen Fall:

 

Ganzheitliche Betrachtung
Ganzheitliche Betrachtung

Eine hohe Belastung durch Schwermetalle und Umweltschadstoffe (Intox), die sich im Gewebe angesammelt haben, stört das Immunsystem. Die gestörte Darmkeimbesiedlung (Dysbiose), wahrscheinlich bedingt durch wiederholte Antibiotikagaben, reizt die Darmschleimhaut. Ebenso eine Unverträglichkeit gegen Weizen. Verstärkt wird diese Reizung noch durch entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente. All dies führt zu einer zu durchlässigen Darmschleimhaut. Die durchlässige Darmschleimhaut führt zu einer weiteren Irritation des Immunsystems, das einerseits mit erhöhter Allergiebereitschaft(Histidin) reagiert, andererseits mit den Erregern, die für die Blasenentzündungen verantwortlich sind, nicht klarkommt.Auch kommt es zu einer Überlastung der Leber, die daher noch weniger in der Lage ist, die Schadstoffe zu verarbeiten. Dies könnte ein Grund für die Müdigkeit sein. Eine Störung des Darms kann reflektorisch auf den Bereich von L5 einwirken, eine Blasenstörung auf die ISG. Eine Blockade dieser Gelenke kann einerseits zu Rückenschmerz und Ischialgie führen, andererseits durch die Wirbelsäulenmechanik weitere Gelenke, in jedem Fall die Kopfgelenke, blockieren. Dadurch lassen sich die Nackenbeschwerden erklären. Dieses Modell erklärt übrigens auch, warum Nackenbeschwerden praktisch nie zu lösen sind, wenn nur an Ort und Stelle behandelt wird.

5 Elemente
5 Elemente

Die 9 Ärzte Krankheit   

(oder welcher Fachmann denkt an “Diätfehler?)

Bevor ich etwas näher auf die angeführten Begriffe eingehe, möchte ich Ihnen ein theoretisches Gedankenmodell vorstellen. In der traditionellen chinesischen Medizin werden Strukturen, Organe, Emotionen, usw., die in einer engen Beziehung zueinander stehen, in die Elemente “Holz”, “Feuer”, “Erde”, “Metall” und Wasser eingeteilt.

Zum Metall- Element gehören Lunge, Dickdarm und Haut.

 

Angenommen, Sie essen wiederholt etwas nicht verträgliches, dann könnte ständiger Durchfall die Folge sein. Dieser könnte von einem Gastro- Enterologen behandelt werden. Manchmal ist der Darm so robust, dass er selbst keine Symptome entwickelt, sondern die Störung an die Lunge weitergibt, in Form von allergischem Asthma beispielsweise. Dies fällt in das Fachgebiet des Lungenfacharztes.

Sollten beide Organe robust sein und sich deshalb von einem “Diätfehler”nicht stören lassen, könnte es zu Hautirritationen, etwa Neurodermitis, kommen. Diese wird dann vom Hautarzt behandelt. Vielleicht entwickelt sich auch ein sog. “Tennisellenbogen” und Sie wenden sich an einen Sportarzt. (Ein “Tennisellenbogen” liegt im Bereich von Dickdarm- und Lungenmeridian).

Oft jedoch wirkt sich die Unverträglichkeit über das System der Spinalnerven auf die Muskulatur der Lendenwirbelsäule und der Hüftgelenke aus. Die Folgen reichen von Bewegungseinschränkungen bis hin zu Bandscheibenvorfällen und Hüftarthrosen. Diese Krankheiten fallen in das Fachgebiet der Rheumatologen, Orthopäden und Chirurgen.

Schlimm wird es, wenn Sie nicht nur unter einem, sonderen mehreren dieser Symptome und den daraus resultierenden Behandlungen und deren Nebenwirkungen leiden. Ihr Nervensystem und Ihre Psyche werden überfordert, und so werden Sie schließlich an Neurologen und Psychologen weitergereicht...

Intox/ Schwermetalle

  

Schulmedizinisch ist ein ähnlicher Befund nicht zu erwarten. Schwermetalle verursachen zwar auch dort (lebensgefährliche) Vergiftungen, doch es geht hier um Belastungen, nicht um Vergiftungen. Warum sollte auch nach etwas gesucht werden, das oft von der Schulmedizin selbst verursacht wurde? (Zahnwerkstoffe und Füllungen, Zusatzstoffe in Medikamenten, Impfseren...). Weitere häufige Schwermetallquellen sind: 

Müllverbrennung, Autoabgase, Kohleverbrennung, Zigarettenrauch, Konservierungsmittel, Pestizide, Herbizide, Lebensmittel!!(v.a. Fische, Innereien, Trinkwasser, Konserven), Kunststoffe, Schmuck, Körperpflegemittel wie Deos, Make up; Kochgeschirr, Leder, Baustoffe, Farben,.......

 

Daneben gibt es noch hunderte von Umweltschadstoffen, mit denen wir ständig konfrontiert werden. Für alle diese Stoffe gibt es gesetzliche Höchstwerte, unterhalb dieses Wertes gelten sie als unbedenklich. So sehr diese einzelnen Werte schon kritisch zu hinterfragen wären, da eine Wirkung über Jahre und Jahrzehnte schwer beobachtbar ist. Auch ist jeder Mensch verschieden empfänglich für Schadstoffe. Und selbst, wenn diese Werte verläßlich wären, ist man ja nicht nur einem Stoff, sondern hunderten ausgesetzt, die sich summieren und teilweise wohl potenzieren.

 

In der Naturheilkunde dagegen ist sehr oft von “Entschlackung”, “Entgiftung”, “Innere Reinigung” usw. die Rede. Wenngleich die Begriffe oft ungünstig gewählt und die Methoden verschieden, ist das Ziel das Gleiche: Den Organismus zu helfen, seine Schadstoffe loszuwerden. Typische Ausleitungshilfen sind Kräuterteeanwendungen, Basenbäder, Ayurvedischer Ölguß, Sauna, Hydro-Colon- Therapie, Leberwickel, Fasten, usw. Aber auch jede Art von Reflexzonentherapie, Massagen, Akupunktur, Kuranwendung, Gymnastik, Diät u.v.m. Je nachdem, welchen Therapeuten man aufsucht, wird also dieser Bereich einen mehr oder weniger großen Stellenwert einnehmen. Die Problematik besteht darin, zu beurteilen, ob erstens ein tatsächlicher Zusammenhang mit der Symptomatik besteht, und zweitens zu beurteilen, wie hoch die Belastung ist und mit welchen Methoden am effektivsten vorgegangen werden sollte.

 

In der wissenschaftlichen Arbeit von Dr. Pischinger (Grundsystem nach Pischinger) ist die Bedeutung dieser Intoxikationen auf alle chronischen Erkrankungen detailiert beschrieben. Das Buch ist für Nicht- Mediziner allerdings schwer zu verstehen, aber die Kernaussage ist durch folgendes einfache Modell leicht verständlich:

Gleichgewicht zwischen Belastungen und Regeneratiosfähigkeit
Gleichgewicht zwischen Belastungen und Regeneratiosfähigkeit

Stellen Sie sich Ihren Körper wie ein Fass vor, das einen Zulauf sowie einen Ablauf hat. Durch den Zulauf kommen täglich gewisse Mengen an Schadstoffen, wie Pestizide, chemische Substanzen, Schwermetalle, Wohngifte, Genussmittel, Medikamente, usw. Es gibt heute auf der Erde praktisch keinen unbelasteten Ort. Eine gewisse Aufnahme ist also immer vorhanden.

 

Der Ablauf steht hier stellvertretend für unsere Ausscheidungsorgane, v.a. Niere, Leber, Haut und Lunge.

Der Flüssigkeitsstand wird in unserem Fass ständig variieren, abhängig davon wie groß einerseits die momentane Schadstoffbelastung ist, und andererseits wie durchgängig der Ablauf, also die Funktion unserer Ausscheidungsorgane ist.

Solange das Faß nicht übergeht, wiegen wir uns in Sicherheit. Selbst wenn es relativ voll ist, merken wir nichts davon, es geht uns gut.

hohe Toxinbelastung
hohe Toxinbelastung

Stellen Sie sich vor was passiert, wenn mal kurzfristig der Zulauf so weit erhöht wird, dass es die Kapazität des Ablaufs überfordert und das Fass übergeht, z.B. weil Sie zuviel Alkohol getrunken haben. Dadurch wird der Boden rundum nass, und das macht Probleme.Dann geht es Ihnen nicht mehr so gut (Kater), da Sie am nächsten Tag jedoch Ihre Schadstoffaufnahme reduzieren, läuft das Fass nicht mehr über, der Boden trocknet wieder auf und es geht Ihnen wieder gut. Dasselbe geschieht, wenn der Ablauf kurzfristig blockiert wird, beispielsweise weil durch eine längere Stresssituation Ihre Ausscheidungsorgane eingeschränkt arbeiten. Also, bei jedem schwappt das Fass mal über, manchmal ganz heftig sogar, wie bei einer Grippe. Entscheident ist, dass der Pegel nach einer gewissen Zeit wieder sinkt und der Boden trocknen kann.

eingeschränkte Entgiftungsfunktion
eingeschränkte Entgiftungsfunktion

Der Zulauf, also die Menge der Belastungen, sollte möglichst gering sein. Der Ablauf, also die Funktion unserer Ausscheidungsorgane, sollte möglichst groß sein. Eingeengt wird der Ablauf beispielsweise durch unbewußte seelische Konflikte, Geopathologien, gestörte Darmbarrieren, Stress,....Wenn nun dauerhaft ein Mißverhältnis zwischen Zu- und Ablauf besteht, wird das Fass ständig übergehen, der Boden nicht mehr trocknen können. Dieser Umstand wird rund um das Fass den Boden bereiten für einen zerstörerischen Prozess, nämlich Schimmelbildung. Auf unsere Gesundheit bezogen haben wir die Grundlage einer chronischen Erkrankung geschaffen.

Symptombehandlung
Symptombehandlung

Wenn man nur den Schaden rund um das Fass sieht und versucht, mit Mops und Föhn die Stelle halbwegs trocken zu halten, gleicht das einer Symptombekämpfung.

schwerer Defekt
schwerer Defekt

Manchmal ist eine Symptombekämfung notwendig. In unserem Beispiel hat das Fass ein Leck. Kann man es flicken, entspräche dies der “Reparaturmedizin” wie dem Einbau eines künstlichen Gelenkes. Ist es nur teilweise abzudichten, wäre es mit der notwendigen Insulinbehandlung eines Diabetikers vergleichbar.

 

Umso wichtiger wäre es, neben der Symptombehandlung für einen niedrigen Pegel im Faß zu sorgen, um den Schaden zu begrenzen. Oder anders gesagt: Neben der Symptombehandlung auch eine Ganzheitliche Behandlung zu machen.

Echte Vorbeugung besteht darin, regelmäßig den Zustand von Zulauf (Toxinbelastung, etc.), Ablauf (Belastungen durch seelische Konflikte, Störfelder, gestörter Darmfunktion, etc.), sowie den Pegelstand zu kontrollieren. Beschwerden oder veränderte Befunde (Blutwerte, Blutdruck, Röntgenbild, ..) sind erst bemerkbar, wenn das Fass überläuft. Das Aufheben einer Büroklammer kann für den plötzlich einschiessenden Rückenschmerz kaum als Ursache, aber als Auslöser verantwortlich sein. Nämlich dann, wenn das Fass randvoll ist und der sprichwörtliche Tropfen......

Mit Hilfe der Holistischen Kinesiologie sind Belastungen bereits meßbar, wenn das Faß halbvoll ist. Es ist daher ratsam, schon bei diesem Pegelstand gegenzusteuern, zu diesem Zeitpunkt ist es mit wenig Aufwand machbar !

Dysbiose Darm:

In einem gesunden Darm tummelt sich eine unvorstellbare Anzahl kleinster Mitbewohner, sogenannte Mikroorganismen. Obwohl mikroskopisch klein, beträgt deren Gesamtgewicht etwa 1,5 kg. Der Großteil davon ist nützlich, ja notwendig für uns. Einige sind gefährlich für uns. Etwa 400 Darmbakterienarten sind bekannt. Wenn diese in einem bestimmten Mengenverhältnis zueinanderstehen, spricht man von Eubiose (gesunder Darmflora). Sind zu viele “unfreundliche” Bakterien vorhanden, spricht man von Dysbiose (gestörte Darmflora).

Wenn Sie sich einen gepflegten, dichten Rasen vorstellen, würde dies einer gesunden Darmflora entsprechen. Ein Garten, durchsetzt mit Unkraut, entspräche einer gestörten Darmflora.

Solange der Rasen dicht ist, wird Unkraut wenig Möglichkeiten haben, sich allzu sehr auszubreiten. Im Darm ist es ähnlich. Der beste Schutz ,einer Besiedlung mit unfreundlichen Bakterien vorzubeugen, besteht darin, die freundlichen zu unterstützen.

Worunter leidet der Rasen? Wassermangel, mangelnde Pflege, Pollenflug, ....

Worunter leidet die Darmflora? Umweltgifte wie Schwermetalle, Insektizide,....; schlechten Ernährungsgewohnheiten, Medikamenten, Hormonen, psychischen Belastungen.

Was geschieht, wenn man im Garten ein starkes Pflanzengift einsetzt? Es werden sowohl Unkraut als auch Rasen vernichtet. In der Natur werden diese kahlen Flächen nun nicht lange bestehen, allerdings ist eher mit einer Unkraut- als mit einer Rasenneubesiedlung zu rechnen. Auf unseren Darm bezogen wäre eine Antibiotikabehandlung vergleichbar.

Die wichtigsten Funktionen der Darmflora: Immunsystemtraining durch die ständige Stimulation des Immunsystems. 70% der erworbenen Immunität resultieren aus dem Kontakt mit Darmbakterien. Schutz gegen das Eindringen von “feindlichen” Erregern. Abbau von Cholesterin. Ernährung und Entgiftung der Darmschleimhaut. Anregung der Peristaltik (Verstopfung!!)

 

 

Wie wichtig eine gesunde Darmflora für uns ist, kann auch aus folgenden Testversuchen geschlossen werden:

Im ersten Versuch wurden gesunden Mäusen Salmonellen (krankmachende Bakterien) verabreicht. Es wurde untersucht, wie viele Salmonellen notwendig sind, bis die Erkrankung ausbricht. Es waren etwa 1 Million Keime! In einer Vergleichsgruppe nahm man Mäuse, nachdem man sie einer Antibiotikabehandlung unterzogen hatte. Hier kam es bereits bei 10 (zehn!!!!) Keimen zum Ausbruch.

Im zweiten Versuch prüfte man die Anfälligkeit für Choleraerreger. In Gruppe A nahm man geimpfte Mäuse, nachdem man ihnen Antibiotika verabreicht hatte. In Gruppe B nahm man ungeimpfte Mäuse mit gesunder Darmflora. Zur großen Überraschung war Gruppe A, trotz Schutzimpfung, anfälliger.

Darmschleimhaut:

Histidin:

Ein Ansprechen der Testphiole “Darmschleimhaut” ist ein Hinweis auf ein “Leaky Gut Syndrom”(löchriger Darm).

Stellen Sie sich die Darmschleimhaut als einen Kaffeefilter vor. Dieser hat Poren, die nur bestimmte Stoffe durchlassen. Sie müssen groß genug sein, um die im Kaffee gelösten Stoffe durchzulassen. Aber auch klein genug, um den Kaffeesud zurück zu halten.Wenn der Kaffeefilter zu durchlässig wird, wird sich das auf den Kaffeegenuß negativ auswirken. Im Falle der Darmschleimhaut auf unsere Gesundheit.

Mögliche Auswirkungen: Durch die zu großen “Poren” gelangen Toxine, Erreger und zu große Nahrungsmoleküle ins Blut. Dadurch kann es zu einer Überlastung der Leber kommen. (Autointoxikation- der Körper vergiftet sich selbst). Weiters zu Infektionen. In der nächsten Darmbarriere, das “Immunsystem des Darms”, kann es zu chaotischen Zuständen kommen. Die Folgen können Allergien und Autoimmunerkrankungen sein (Rheuma, Morbus Crohn, MS, u.s.w.). Weiters kann es zu einer Malabsortion von Mineralstoffen, Vitaminen, etc. kommen. (Dann können diese notwendigen Mikronährstoffe, obwohl in der Nahrung ausreichend vorhanden, nicht verwertet werden).

Der Zustand der Darmschleimhaut ist also einer der wichtigsten Faktoren für die meisten Erkrankungen.

 

Hier noch kurz die wichtigsten Ursachen, die zu einem “Leaky Gut Syndrom” führen können, sowie die Therapie dazu. Da das Thema eine Schlüsselposition in vielen Krankheitsgeschehen besetzt, empfehle ich Ihnen den Link in der Rubrik Praxisbeispiele, wo genauer auf das Thema eingegangen wird. (LINK Darmschleimhaut)

 

mögliche Ursachen:

Dysbiose

Schädigung durch Schwermetalle, Umweltgifte, Medikamente

Entzündung durch Parasiten, Bakterien, Pilze, Alkohol, Schmerzmittel, Kaffee, Allergene

 

Mangelzustände: zu wenig Omega -3-Fettsäuren, zu wenig Magensäure, Enzymmangel (Pankreasenzyme, Lactoseunverträglichkeit, Fructoseunverträglichkeit,...)

minderwertige Ernährung: (Zucker, minderwertige Fette, zuviel tierisches Eiweiß)

bei Säuglingen durch Frühgeburt, zu frühe Fütterung mit Kuhmilch, zu frühe Ernährung mit Weizen, Eier, Zucker,...

 

Die Therapie besteht dementsprechend darin, die Ursachen zu ermitteln und nach folgender Reihenfolge vorzugehen:

1. Toxine ausleiten (Schwermetalle, Umweltgifte,....)

2. Entfernung chronischer Pathogene (Bakterien, Pilze, Parasiten)

3. Ausgleich der event. Mangelzustände

4. Aufbau der Darmflora

5. Behandlung der Darmschleimhaut

Ein Ansprechen dieser Testphiole gibt einen Hinweis auf erhöhte Allergiebereitschaft. Ok., dazu hätten wir in unserem Beispiel keinen Test gebraucht, die Allergie war bekannt. Doch der Test kann viel mehr, er läßt Rückschlüsse auf die Ursachen zu. Konkret: Die Allergiebereitschaft stand hier mit der Darmschleimhaut und der Weizenunverträglichkeit in Verbindung.

Was weniger bekannt ist, Allergien können sich auch durch folgende Symptome zeigen:

Haut: Ausschläge

Verdaung: Mundaphten, Magengeschwüre, Zwölffingerdarmgeschwüre, Blähungen, chronische Verstopfung, chronische Durchfälle, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn

Kopf: Migräne, Nasennebenhöhlenentzündung, Bindehautentzündung, Mittelohrentzündung, Tinnitus

Bewegungsapparat: Rheuma

Atemwege: Asthma, chronische Bronchitis, Mandelentzündungen

Harnwege: Reizblase, chronische Harnwegsinfekte, Bettnässen

weiters: Seelische Störungen, Depressionen, Hyperaktivität (“Zappelphilip”), Gewichtsprobleme

Weizen:

Lebensmittelunverträglichkeiten können grundsätzlich jedes Lebensmittel betreffen. Sie sind aber kaum die Ursache einer Störung, sondern die Folge. Durch die beschädigte Darmschleimhaut wird wie erwähnt das Immunsystem irritiert, das System gerät in Panik und sieht sich bedroht. Daher wird oft ein Gegner attackiert, der eigentlich nichts dafür kann. So wird dann ein Gegner gewählt, der sehr häufig ist (und sich dadurch verdächtig macht). Zumindest ist das für mich die einzige Theorie, warum Unverträglichkeiten gegen Weizen so häufig sind. Wie auch immer: Durch das Allergen Weizen kommt es zu Immunreaktionen, welche wiederum die Darmschleimhaut schädigen, was wieder zu erhöhter Allergiebereitschaft führt, was wieder zu Nahrungsmittelunverträglichkeit......Ein Teufelskreis also, der aber zu durchbrechen ist. Und zwar mit Meiden des unverträglichen Lebensmittels über einige Wochen und Sanierung der Darmschleimhaut. Danach ist das Lebensmittel in der Regel wieder verträglich.

Leber:

Unsere Leber ist aufgrund von minderer Ernährung, Umweltbelastung, Alkohol, Stress, Medkamenten u.s.w. bei den meisten Menschen häufig belastet. Schickt der Dünndarm seine Gifte dann auch noch durch die zu durchlässige Darmschleimhaut direkt zu ihr, kann sie sich durch die ständige Mehrarbeit folgend bemerkbar machen:

Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Erschöpfung, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, Übelkeit, Juckreiz, schlechter Mundgeruch, Depressionen

ISG, L5, Kopfgelenke:

Die Iliosakralgelenke(ISG) vebinden das Kreuzbein mit den beiden Darmbeinen. Es sind keine Gelenke im herkömmlichen Sinn, hier finden nur kleinste Gleitbewegungen statt. Schulmedizinisch wird diesen Gelenken keine allzu große Bedeutung geschenkt, aus Ganzheitlicher Sicht sind sie für die gesamte Statik des Bewegungsapparates von immenser Bedeutung. Ein eingeschränktes oder blockiertes Iliosakralgelenk macht lokal keine Beschwerden, kann aber durch Gegensteuern der Wirbelsäule oder der Beingelenke Schmerz an anderer Stelle hervorrufen.

Andererseits haben Gelenkblockaden, wo immer diese auch auftreten, einen Einfluss auf die ISG.

Die Wirbelsäule versucht, trotz der Einschränkung in einem gewissen Abschnitt, die Funktion der Einheit aufrechtzuerhalten (Wirbelsäulenmechanik). So erzeugt ein blockiertes ISG einen Beckenschiefstand. Auf einem schiefen Fundament ein Haus zu bauen, wird Probleme bis hinauf zum Dach verursachen. Auf einer schiefen Basis kann die Wirbelsäule nicht aufrecht stehen, sie wird gezwungen, gegenzusteuern. Oft geschieht dies schon am 5.Lendenwirbel. Nun ist das Becken in der Regel nicht nur um eine Ebene verschoben, sondern um 3. Um halbwegs aufrecht zu bleiben, wird der 5. Lendenwirbel und somit seine Bandscheibe nicht nur gequetscht, sondern auch noch unter einen Drehzug gebracht. Dass eine Bandscheibe unter dieser ständigen Belastung mal den Dienst versagt, ist verständlich. Die Wirbelsäulenmechanik bringt es auch mit sich, dass einem eingeschränktem Becken immer ein eingeschränktes Kopfgelenk gegenübersteht. Dies könnte jetzt wieder in anderen Bereichen kompensiert werden u.s.w.

 

Zusammenfassung: Eine Wirbelsäulen- oder Gelenkbehandlung ist meist wenig erfolgreich, wenn sie nur am Ort der Beschwerde durchgeführt wird. Besonders dem Bereich des Beckens sollte große Beachtung geschenkt werden!

Literaturempfehlung:

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© Gerd-Altmann_pixelio.de
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